Gajos ehem. Meyer zu Jöllenbeck
Heimathaus
Café Nostalgie
Am Tieplatz
CVJM Heim
Moschee
Spielplatz im Pfarrwald
Ehemaliger Bahndamm
Upmeier zu Belzen
Blick auf die Marienkirche
Ev. Marienkirche
Westerfeldschule
Grundschule am Waldschlösschen
Grafschaftsdenkmal
Amt Jöllenbeck
Kath. Liebfrauenkirche
Neuapostolische Kirche
Ehemalige WIndmühle
Marktplatz

 

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  Torbalken am Heimathaus 1)  

Das Jöllenbecker Heimathaus in der Amtsstraße 22 gehört zu einem Gebäudeensemble der Familie Brünger, einer alten Hofstätte im Zentrum von Jöllenbeck und vermittelt noch heute einen Eindruck vom Ortsbild in früheren Jahrhunderten. Neben dem größeren Fachwerkhaus, dem Haupthaus, mit Bauanfängen um 1727 und späteren Anbauten, steht das kleinere Fachwerkhaus, ein sog. Kotten, das heutige Heimathaus, aus dem Jahre 1801. In dem größeren Fachwerkhaus befindet sich heute, liebevoll mit alten Gegenständen aus früheren Jahrhunderten dekoriert, das Bauernhaus-Café "Nostalgie". Das Gebäude wird auch „Leineweberhaus“ genannt, da früher in diesem Haus auf Handwebstühlen Leinen gewebt wurde. So soll auch der Leineweber Jobst Heinrich Heienbrok, der Modell stand für das 1909 in der Bielefelder Innenstadt eingeweihte Leinewerberdenkmal, in diesem Haus gewebt haben.

Café mit Heimathaus 1) Bauerngarten mit Heimathaus 1)

Im heutigen Heimathaus wohnten in früheren Jahrhunderten bis zu zwei Heuerlingsfamilien, auch Kötter genannt, mit ihren Tieren. Im Torgiebel zur Amtsstraße, im oberen Teil verbrettert, im unteren Fachwerk, befindet sich noch das originale Dielentor mit Inschriftbalken (s. o.)

Heute betritt man das Gebäude seitlich durch eine zweigeteilte „Klöntür“. Zur 800-jährigen Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung Jöllenbecks im Jahre 1191 hat der heutige Besitzer Friedrich-Wilhelm Brünger nach den Richtlinien des Denkmalschutzes grundlegende Renovierungsarbeiten vornehmen lassen. So führt eine Treppe aus dem ehemaligen Stall-/Stubenbereich in das Obergeschoss, früher Korn – und Strohboden, in die „Heimatstube“, ein Versammlungsraum des Jöllenbecker Heimatvereins. Bei selbst gebackenem Kuchen und Kaffee kann hier freitags von 15 bis 17 Uhr geklönt werden. Gäste sind stets willkommen.

 Handwebstuhl 2)

Im Erdgeschoss können wir die ursprüngliche Aufteilung des Hauses noch gut erkennen. Neben der Diele, die durch das gesamte Haus führt – darum Durchgangsdielenhaus – befinden sich noch die Nebenräume, ehemalige Stallungen und Stuben, heute teilweise nur durch offene Gefache abgetrennt. Die ehemaligen Wohnzimmer sind nach außen erweitert. Durch mehrere Fenster fällt viel Licht in diese Räume, denn hier wurde Flachs versponnen und auf einem Handwebstuhl Leinen gewebt.

So steht auch heute noch ein alter Handwebstuhl in einem ehemaligen Wohnraum.
Viele alte Geräte aus der Landwirtschaft schmücken die Diele und den Vorraum. Dadurch kann man erahnen, wie das Leben in diesem Kotten früher aussah. Durch die „Originalität“ strahlen die Räumlichkeiten und das gesamte Gebäude eine besondere Atmosphäre aus, so dass die heutige Nutzung des Kottens bei vielen Anlässen etwas ganz Besonderes darstellt.

eine Auswahl alter Geräteschaften 2)

Träger des historischen Gebäudes ist der Verein Heimathaus Jöllenbeck e. V. Mit der Zielsetzung, einmal dem Heimatverein Jöllenbeck dauerhaft ein Heim zu bieten und im Ortszentrum Jöllenbeck ein kulturelles Erbe zu erhalten.

 


Quellen:

HV-Jöllenbeck, Jöllenbecker Blätter

Bildnachweis:

1) Archiv HV-Jöllenbeck,
2) Holger Thiem